Montag, 19. Oktober 2009

Away we go zum nächsten Filmabriss

Was geht?
Anstatt der gewohnten allgemeinen Vorschau an dieser Stelle warten wir heute vorab mit einem speziellen Fokus auf einen Film auf: „Away weg go“ von Sam Mendes. Dies machen wir natürlich nicht, um frühzeitig unser Mitteilungsbedürfnis zu befriedigen, sondern um nebenbei auch noch an einem Preisausschreiben teilzunehmen. Dies aber nur nebenbei gesagt und um der Ehrlichkeit willen.
Nun aber zum Film:

The world according to Sam
Will man einen Film besser verstehen, so lohnt sich ein Blick auf das Werk des verantwortlichen Regisseurs. Nicht, dass dieser Film hier kompliziert wäre. Aber es erweitert die Perspektive auf die Motivation des Filmemachers. Und wirft man so gewillt einen Blick auf Figuren wie Lester Burnham, April Wheeler oder Burt Farlander und Verona De Tessant, so offenbaren sie in ihrem Handeln die Fragen, die Sam Mendes an die Welt stellt, und an deren Beantwortung oder zumindest deren Versuch er uns teilhaben lässt. Was also haben diese Figuren alle gemeinsam? Sie sind auf der Suche. Sie sind verirrt und suchen nach Orientierung, einem Ziel das sie ansteuern können, nach Halt. Dies gilt in offensichtlichster Weise nun für Burt und Verona.

Eine große Frage: Was ist Heimat?
Burt und Verona (sympathisch und erfrischend echt gespielt von John Krasinski und Maya Rudolph, wovon keiner mir bisher ein Begriff war, was hier nur positiv gemeint ist) beide um die Mitte 30, erwarten ein Kind. Es ist ihr erstes, und entsprechend aufgeregt sind sie. Wenn das Kind, ein Mädchen, auch nicht geplant war, so tun sie doch alles dafür, dass es in einem idealen Umfeld aufwachsen soll. Als die beiden allerdings erfahren, dass Burts Eltern, wegen denen sie hergezogen waren, beabsichtigen, schon bald für zwei Jahre nach Belgien zu ziehen und somit zur Geburt des Enkelkindes gar nicht da sein werden, sehen sie sich mit einer gewissen Unsicherheit konfrontiert: Was nun? So beschließen sie, quer durch die Staaten zu ziehen, um eine geeignete neue Heimat für ihren Nachwuchs zu finden. Die nun beginnende Reise ist nicht nur äußerer, sondern auch innerer Art. Auf ihrem Weg zu Verwandten und Bekannten erkennen sie langsam, dass nicht alles falsch ist, was sie bisher aus ihrem Leben gemacht haben, sondern sogar vieles richtig. Sie sind auf einem guten Weg.

Was bedeutet mir der Film?
Auch wenn der Film als ein kleiner daherkommt, handelt es sich um eine Großproduktion, davon zeugt schon die Länge des Abspanns. Dennoch ist es bei weitem kein Blockbuster. Dafür ist die Geschichte zu still, sind die Hauptdarsteller zu unbekannt. Aber das schadet dem Film in keinster Weise, lässt die Schauspieler umso mehr als wahre Menschen wirken, die sich auf ihrer ganz eigenen Suche befinden.
Ich bin ebenso wie Burt 33 Jahre alt, und doch bin ich meilenweit davon entfernt, eine eigene Familie zu gründen. Trotzdem fühle ich mich ihm in seiner Sinnsuche, auf seinem rite de passage so nah, was den Film für mich so zu einem sehr persönlichen macht. Ich bin Kind einer Generation, die zwar immer auf der Suche ist, aber vielleicht gar nicht weiß, wonach sie überhaupt sucht. Wie so oft ist der Weg das eigentliche Ziel – away we go. Der Film gibt dabei Hoffnung, zu dieser Erkenntnis zu kommen. Und bei aller Sehnsucht, dem Streben in die Weite; am Ende kamen wir stets noch zurück in die Geborgenheit des Zuhauses – wo auch immer das sein mag.

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